Reduzierung Der Emissionen Von Kälteanlagen Durch CO₂
Die Philippinen haben sich dazu bekannt bis zum Jahr 2030 die CO₂-Emissionen in zahlreichen Branchen um 75 Prozent zu senken – auch in der Kältetechnik. Das ist ihr Beitrag zu dem gemeinsamen weltweiten Ziel, die globale Erwärmung bis zum Ende des Jahrhunderts auf 1,5 °C zu begrenzen. Das Land hat außerdem angekündigt, den Import von HFKW-Kältemitteln, die zur Erderwärmung beitragen, bis zum Jahr 2045 um 80 Prozent zu reduzieren.
Der Umstieg auf umweltfreundliche natürliche Kältemittel hat für die Philippinen Priorität – und ist zugleich eine Herausforderung, denn die Nachfrage nach Kühllagern soll Prognosen zufolge im Land künftig um mindestens 10 Prozent pro Jahr steigen. Um den Wandel voranzubringen, wurde von der Organisation der Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung gemeinsam mit dem philippinischen Ministerium für Umwelt und natürliche Ressourcen ein ganz besonderes Projekt gestartet: Das Netzwerk Global Partnership for Improving the Food Cold Chain (weltweite Partnerschaft für die Optimierung der Lebensmittel-Kühlkette) hat sich zum Ziel gesetzt, die Entwicklung CO₂-emissionsarmer, energieeffizienter Kältetechnologien und Geschäftspraktiken in den Philippinen entlang der gesamten Lebensmittel-Kühlkette zu fördern.
Offizielle Plattform für das Projekt ist der Cold Chain Innovation Hub (CCI-Hub), der technische Ressourcen und Schulungen bereithält und den Wissensaustausch und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Stakeholdern ermöglicht. Die ersten Kurse zu Betrieb, Wartung und Instandhaltung von CO₂-Kälteanlagen haben bereits begonnen und nutzen für ihre Schulungen gesponserte Geräte bekannter Anbieter. Dazu gehören auch ein Güntner Cubic VARIO Luftkühler, ein V-shape VARIO Gaskühler, ein Dual COMPACT Luftkühler, ein V-shape COMPACT Rückkühler sowie ein Regelungssystem aicore™ air. Die Teilnehmer:innen der Kurse werden anschließend ihrerseits weitere Teilnehmer:innen in regionalen Zentren im ganzen Land schulen.
„Als einer der ersten Unterstützer des CCI-Hub stellt Güntner nicht nur Unterstützung in Form von CO₂-Geräten bereit, sondern beteiligt sich auch an technischen Seminaren“, erklärt Nguyen Hong Quang, Vertriebsleiter bei Güntner. „Es ist wirklich eine Ehre zu erleben, wie unsere Bemühungen technische Innovationen im Kältetechnikmarkt in den Philippinen vorantreiben.”
Die Initiative bietet zudem eine Finanzierung von bis zu 80 Prozent für Demo-Projekte, die CO₂-arme Technologien auf Basis natürlicher Kältemittel nutzen und zeigen, welchen Beitrag optimierte Kühlketten zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen, Betriebskosten und Lebensmittelverschwendung leisten können. Im Oktober 2023 wurde mit der Eröffnung der ersten transkritischen CO₂-Kühlhaus-Anlage in den Philippinen das erste Projekt dieser Art verwirklicht. Das Projekt wurde auf der Insel Panay in eine bestehende Kühlhaus-Anlage eingebaut, die dem örtlichen Kühlketten-Lösungsanbieter Glacier Megafridge gehört. Das neue Niedertemperaturlager bietet zusätzliche 500 Palettenpositionen.
Die Kälteanlage sorgt für gleichbleibende Innentemperaturen von rund -22 °C und wurde vom lokalen Bauunternehmen Cold Front Technologies installiert. Die Lösung umfasst einen Güntner Flat VARIO Gaskühler sowie zwei Güntner Cubic VARIO Luftkühler mit je 18 kW. Neben den offensichtlichen Vorteilen natürlicher Kältemittel für die Umwelt kann Glacier mit seiner neuen CO₂-Anlage auch Einsparungen bei den Energiekosten in Höhe von 20–25 Prozent gegenüber seinen bestehenden Anlagen auf HFKW-Basis erwarten, so Emilio Gonzalez La’O, President von Cold Front. Arturo C. Yan, President von Glacier, ist überzeugt, dass das Projekt einen klaren Weg in die Zukunft weist.
Jan Dusek, Group COO und Leiter für die APAC-Region bei ATMOsphere sowie Head of Global Partnership beim CCI-Hub, war bei der Einweihung der neuen Anlage vor Ort. Er ist überzeugt, dass die Philippinen im Industriesektor schon bald führend in der Region bei der Nutzung transkritischer CO₂-Lösungen sein werden.