Verbesserte Leistung durch das Internet der Dinge
Das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) ist eine Transformationstechnologie, die die zentrale Säule der Industrie 4.0 bildet. Durch die Verknüpfung von Maschinen mit Analyseplattformen mithilfe von an das Internet angebundenen Sensoren lassen sich die Maschinen aus der Ferne überwachen oder überwachen sich sogar selbst. Dadurch können mögliche Probleme vorhergesagt werden, was wiederum zu weniger Stillstandzeiten und mehr Effizienz führt. Welche Bedeutung das IoT für den Markt für Kühlsysteme hat, erkannte Zachary Wernlund, Smart Solutions Manager für Amerika bei Güntner, bereits im Jahr 2017. Und als Güntner mit seiner eigenen „Shark Tank”-Version seine Mitarbeiter:innen in ganz Amerika dazu einlud, ihre innovativen Ideen zu präsentieren, konnte Wernlund seine Ideen in die Tat umsetzen.

„Als ich bei Güntner anfing, arbeitete ich zunächst sehr stark auf der Serviceseite und hatte dadurch häufig Kontakt zu Kunden – ganz besonders, wenn diesen Probleme begegneten. Doch in den meisten Fällen konnten wir die tatsächliche Situation vor Ort hier bei Güntner nicht vollumfänglich nachvollziehen, da unsere Erkenntnisse ausschließlich darauf basierten, was wir am Telefon hörten oder auf Bildern sahen. Mit einer IoT-Lösung hätten wir direkt auf die Daten zugreifen können”, erinnert er sich. Auf dem „Shark-Tank”-Event von Günter gewannen Wernlund und sein kleines, multikulturelles sowie disziplinübergreifendes Team den Preis und setzen sich damit gegen 44 weitere Teams im Wettbewerb durch. Danach begann die eigentliche Arbeit. „Anfangs war es lediglich eine Idee”, erklärt Alejandro Lomas, heute Product & Innovation Manager bei Güntner, der das Event damals organisiert hatte: „Doch jetzt war es an der Zeit, diese Idee aufs Papier zu bringen und einen konkreten Plan zu entwickeln.”
Somit machten Wernlund und seine Kolleg:innen sich an die Arbeit und entwickelten einen Prototyp, wobei sie – um es mit seinen Worten zu sagen – „viele, viele, viele Durchläufe” benötigten. Doch es war nicht allein eine Frage der technologischen Entwicklung, es musste auch die kommerzielle Seite bedacht werden. „Wir mussten den Vertrieb mit einbeziehen, denn wir wollten ein vollkommen neues Produkt auf den Markt bringen. Deshalb war es wichtig, eine Strategie zu entwickeln und Wege zu finden, wie wir es bewerben und verkaufen konnten”, erklärt Wernlund: „Und auch die rechtliche Perspektive spielte eine wichtige Rolle, da wir sicherstellen mussten, dass es keine Probleme bei der Erhebung der Daten gab. Im Grunde genommen gründeten wir ein neues Unternehmen innerhalb von Güntner.”
Inzwischen haben Wernlund und sein Team die erste Phase des Projekts abgeschlossen. Das Team hat eine Schnittstelle entwickelt, durch die die Kunden und Güntner Informationen wie Temperatur, Ventilatorgeschwindigkeit, elektrische Spannung und Betriebsstunden in Echtzeit überwachen können. Die Geräte lassen sich über Mobilfunkdaten, WLAN oder Ethernet anbinden, und falls das System eine Auffälligkeit entdeckt, sendet es eine Warnung per E-Mail oder SMS an den Kunden und Güntner. Doch das ist erst der Anfang, sagt Wernlund: „Es ist toll, die Daten visualisieren und sammeln zu können, doch das eigentliche Ziel besteht darin, diese Daten auch zu nutzen, maschinelles Lernen in unser Steuersystem zu integrieren und vorausschauende Wartung sowie Steuerung umzusetzen – und zwar mithilfe von Daten von all unseren Geräten auf der ganzen Welt.” Wernlunds große Vision ist ein global verknüpftes Güntner Ökosystem auf Basis von KI und Automatisierung, in dem sich Störungen vorhersagen und Ersatzteile versenden lassen, noch bevor ein Kunde überhaupt weiß, dass er sie benötigt.
Die IoT-Lösung von Güntner wurde bereits bei den vom TNE Magazine in Monterrey organisierten Technology & Innovation Leaders Awards mit einem Preis ausgezeichnet. „In den letzten Jahren hat sich Monterrey im Bundesstaat Nuevo León zu Mexikos eigenem Silicon Valley entwickelt, sodass uns diese Anerkennung viel bedeutet”, sagt Lomas: „Es beweist, dass Güntner zu den Pionieren der Industrie 4.0 in Mexiko gehört.”