Orchideen Fürs 21. Jahrhundert

Im Jahr 1981 verließen Theo und Lisette Breg ihr Geburtsland, die Niederlande, um in Brasilien ein neues Leben anzufangen. Wie viele niederländische Einwanderer vor ihnen, ließen sie sich in Holambra im Südosten des Landes nieder, einer Stadt, die – genau wie ihr Heimatland – für ihre Blumenproduktion bekannt ist. Nach ein paar Jahren intensiver Arbeit und Entschlossenheit gründeten sie ihr eigenes Unternehmen, Sitio Kolibri, für den Anbau von Zierpflanzen und spezialisierten sich schon bald auf die Züchtung von Phalaenopsis, besser bekannt als Nachtfalterorchideen.
Heute beschäftigt das Unternehmen 75 Mitarbeiter:innen und produziert in seinen Gewächshäusern auf einer Fläche von 4,2 Hektar durchschnittlich 30.000 Orchideen pro Woche. Darunter befinden sich auch besondere blaue Orchideen, die durch die Injektion von blauer Tinte in weiße Blumen gewonnen werden – eine besondere Technik aus den Niederlanden. Heute wird Kolibri von den beiden Töchtern der Bregs, Gabriela und Regina, geführt, die nicht nur eine umfangreiche Expansion mit höherer Produktion und dem Bau neuer Gewächshäuser vorantrieben, sondern auch hochmoderne Technologien und neue Managementtechniken im Unternehmen einführten. „Unsere Intention besteht stets darin, unsere aktuellen Prozesse zu verbessern, kontinuierlich die Produktqualität zu optimieren und das Unternehmen so weit wie möglich zu modernisieren“, fasst Gabriela zusammen.

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Ein wichtiger Teil der Vision des Duos für Kolibri umfasst dabei eine stärkere Konzentration auf Nachhaltigkeit: „In den letzten Jahren haben wir unsere Werte in den Bereichen soziale Verantwortung und Umweltbewusstsein weiterentwickelt“, erklärt Regina. „Wir hatten das Gefühl, die Zeit war reif für eine Veränderung.“Dazu wurden zahlreiche umweltfreundliche Verfahren im Unternehmen eingeführt. So nutzt Kolibri ausschließlich Regenwasser für seine Bewässerung, beschränkt seine Schädlingsbekämpfung auf biologische Eingriffe und betreibt seine Heizkessel mit aufgeforstetem Holz. 

2017 entschloss sich das Unternehmen im Rahmen seines Modernisierungsprozesses außerdem dazu, seine Klimatisierungsanlage zur Kühlung der Pflanzen zu erneuern und entschied sich für die Installation einer neuen Anlage mit Güntner Verdampfern. Diese beanspruchen weniger Platz im Gewächshaus und sind darüber hinaus energieeffizienter als das Vorgängersystem. Zudem besteht ein geringerer Wartungsbedarf.

Der erfolgreiche, gesunde Anbau von Orchideen hängt von einer Reihe von Faktoren ab, unter anderem einer optimalen Temperatur und Belüftung. In der ersten Wachstumsphase verbringen die Pflanzen 35 Wochen in einem heißen, feuchten Gewächshaus mit einer Temperatur von 28 °C. Anschließend ziehen sie in ein klimatisiertes Gewächshaus mit einer Temperatur zwischen 16 °C und 18 °C um. Genau hier sollten die Produkte von Güntner eine bedeutende Rolle spielen – doch das Projekt war nicht ganz unkompliziert.

„DIE HERAUSFORDERUNG BESTAND DARIN, EINE STARKE LUFTSTRÖMUNG DIREKT AUF DIE ORCHIDEEN ZU VERMEIDEN. DENN DAS KANN ZU EINER DEHYDRIERUNG FÜHREN UND LETZTLICH DAS WACHSTUM DER PFLANZEN BEEINTRÄCHTIGEN. AUSSERDEM IST WICHTIG, DASS DIE TEMPERATUR NIE UNTER 16 °C FÄLLT, DA SICH SONST DIE BLÜTENBILDUNG VERZÖGERN KANN.”
DEBORA FAILI LEITERIN GEWERBEKÄLTE, GÜNTNER

„Die Herausforderung bestand darin, eine starke Luftströmung direkt auf die Orchideen zu vermeiden“, erklärt Débora Faili, Güntners Leiterin für den Bereich Gewerbekälte in Brasilien. „Denn das kann zu einer Dehydrierung führen und letztlich das Wachstum der Pflanzen beeinträchtigen. Außerdem ist wichtig, dass die Temperatur nie unter 16 °C fällt, da sich sonst die Blütenbildung verzögern kann. Für den Einsatz von Verdampfern hatte sich der Kunde nach einer Europareise entschieden, auf der die Mitarbeiter:innen diese Anwendung bei lokalen Orchideenzüchter:innen erleben konnten.“

Kolibri installierte miteinander verbundene Kanäle hoch oben in der Decke des Gewächshauses, um die gekühlte Luft gleichmäßig zu verteilen und die Luftströmung auf die Pflanzen zu verringern. Installiert wurden 20 Güntner Cubic COMPACT Luftkühler sowie zusätzlich Güntner Streamer, deren Aufgabe darin besteht, die Reichweite des Luftstroms in den Kanälen zu erhöhen.
Die neue Anlage nahm im März 2018 ihren Betrieb auf und überzeugte bereits nach kurzer Zeit in der Praxis. „Die Geräte sind kompakt und zeigen eine erstklassige Leistung beim Wärmetausch“, fügt Mattheus Pizzinatto Yeda hinzu, ein Partner des Unternehmens. 

„WIR SPAREN STROM IN HÖHE VON 10 PROZENT EIN UND HABEN AUSSERDEM FESTGESTELLT, DASS WIR DIE SOLLTEMPERATUR SCHNELLER ALS MIT DEM VORGÄNGERSYSTEM ERREICHEN KÖNNEN. DIE VORTEILE ZEIGTEN SICH SEHR SCHNELL.“